Auf Nimmerwiedersehen!
Corona hat das Leben von Kindern und Jugendlichen stark verändert. Im Rahmen des Projekts Zeitung in der Schule haben Achtklässler der Robert-Koch-Realschule Stuttgart Protestbriefe an das Virus geschrieben.
Rania
Hallo Corona,
als Du kamst, nahm Dich keiner ernst. Wir freuten uns alle auf zwei Wochen schulfrei, keiner hätte gedacht, dass du uns nach zwei Jahren immer noch begleitest. Jeder freute sich darauf, endlich ausschlafen zu können. Doch dann wurden aus den zwei Wochen mehrere Monate, und viele verloren sich selber. Sie verloren ihren Job, ihr Zuhause oder sogar ein Familienmitglied. Wegen Dir leiden viele Menschen unter Angst und Panik. Sie haben Angst, ihr Leben zu leben, weil du überall bist, sogar in den Schulen. Jeder von uns muss Masken tragen und sich dreimal in der Woche testen. Alle 20 Minuten wird gelüftet, egal bei welchem Wetter. Viele wurden krank, aber nicht nur physisch, sondern auch mental. Das alles nur wegen Dir!
Weltweit hört man nur noch Dich. Wegen Dir hat sich alles verändert, sogar die Menschen um einen herum. Sie verloren ihr ganzes Selbstbewusstsein, ihr Selbstwertgefühl verschwand wegen Dir. Alle leiden durch diese Pandemie, wir hören nur von 2G, 2G+, 3G, 3G+ … Man kann sein Leben nicht mehr genießen. Wir dachten alle, Du kommst nicht zu uns nach Deutschland, wir dachten alle, dass es bald ein Ende mit Dir hat, wir dachten alle, unser Leben geht normal weiter. Doch nichts dergleichen passierte.
Rania
Cynthia
Hallo Corona,
als Du in China ausgebrochen bist, habe ich eigentlich nicht gedacht, dass Du auch nach Deutschland kommst. Seit 2020 machst Du uns das Leben zur Hölle. Wegen dir kann man fast nichts mehr machen, außer in die Schule gehen – aber mit Maske. Ich glaube manchmal, dass ich unter der Maske keine Luft mehr bekomme.
Ich hatte echt die Hoffnung verloren, als auch noch die Schulen geschlossen wurden und wir Online- Unterricht hatten. Manche in meiner Klasse schafften das richtig gut. Ich wiederum bin damit überhaupt nicht zurechtgekommen. Und wenige Monate später dann der zweite Lockdown!
Ich bin echt wirklich sauer und enttäuscht, was Du mit unserer Welt gemacht hast. Im zweiten Lockdown kam dann auch noch die sogenannte Ausgangssperre oder Risikogebiete dazu. Ich war fast zwei Jahre nicht mehr mit der ganzen Familie zusammen, nur mit vereinzelten Leuten. Das finde ich sehr traurig. Ich war auch schon drei Mal in Quarantäne, manche vielleicht noch öfter. Ich will, dass Du jetzt endlich verschwindest. Nichts für ungut, aber Dich braucht hier auf der Welt einfach keiner. Geh bitte einfach wieder dahin, wo du herkamst.
Cynthia
Constantin
Hallo Corona,
am Anfang, als die Schule geschlossen wurde, habe ich Dich geliebt, das Homeschooling lief gut. Aber irgendwann kamen die Einschränkungen und neue Regeln, z.B. Maske tragen. Es wurden immer mehr Menschen mit Dir infiziert, es gab noch einen Lockdown und alles war Mist.
Meine Mutter wurde in Kurzarbeit versetzt, ich musste wieder Homeschooling machen, meine Geschwister waren zuhause und schrien, meine Mutter regte sich auf und war voll gestresst. Deswegen litten meine Noten, und alles war kacke.
Jetzt dürfen wir wieder in die Schule. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, dass ich froh bin, wieder in der Schule zu sein zu dürfen. Ich wünsche mir, dass Du verschwindest und dass wir keine Maske mehr tragen müssen.
Constantin
Lisa
Hallo Virus,
wie geht es Dir? Ich hoffe schlecht. Könntest Du in näherer Zukunft weniger Menschen umbringen? Ich frage mich übrigens, wer diesen Brief beantworten soll, denn es gibt ja nicht nur ein Virus, sondern mehrere Varianten. Ich wollte Dich mal fragen, ob Du das eigentlich freiwillig machst, denn es ist ja so, dass Du gar kein Gehirn hast und deswegen dümmer als Donald Trump bist.
Zwingt euch vielleicht jemand dazu? Es kann doch nicht sein, dass ihr das einfach so aus Spaß macht. Wenn es so wäre, hättet ihr einen sehr schwarzen Humor. Mich würde übrigens auch interessieren, ob euch die Abstandsregelungen irgendwas erschweren. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass das nicht so viel bringt, weil sich keiner daran hält.
Ich freue mich auf Deine Antwort und hoffe, dass Du sofort ausstirbst.
Liebe Grüße,
Lisa
Amy
Hallo Corona Virus,
ich war in der 6. Klasse, als Sie beschlossen haben, unseren Planeten mit Ihrem Verhalten uns zu terrorisieren. Dank Ihnen darf ich jetzt zuhause mit Maske herumlaufen , wenn ich oder ein anderes Familienmitglied krank ist. Und von der Schule möchte ich erst gar nicht anfangen, denn dort müssen wir auch ständig die Maske tragen und den ganzen Tag Abstand halten zu unseren Mitschülern und Lehrern.
Und das Testen erst, auf meiner Rangliste der nervigsten Maßnahmen seit Ihrem Auftreten, ist sehr weit oben auf meiner Liste. Aber ich muss auch zugeben, dass ich dank Ihnen endlich gute Noten schreibe und mir der Lockdown beim Lernen sehr viel geholfen hat.
Das macht trotzdem nicht alles wieder in Ordnung, was sie uns Menschen angetan haben. Wegen Ihnen liegen sehr viele Menschen auf der Intensivstation und kämpfen um ihr Leben. Unter den Betroffenen sind auch Kinder und Senioren, und die Familien der Infizierten leiden auch darunter, nicht nur die Patienten.
Das Krankenhauspersonal ist überlastet und Firmen müssen Angestellte entlassen, weil sie ihre Angestellten nicht mehr bezahlen können. Die Supermärkte verkaufen statt Lebensmitteln nur noch Klopapier. Ich bin froh, dass meine Eltern das große Glück haben, nicht arbeitslos zu werden. Man muss aber auch zugeben, dass durch Sie weniger Flugzeuge, Schiffe und LKWS gestartet sind und das hat unserer Umwelt gut getan, denn es hat 2020 endlich mal wieder richtig geschneit. Zum Schluss möchte ich Sie höflich bitten, sich ein anderes nettes Plätzchen zu suchen und sich zu verkrümeln. Ich habe gehört, auf dem Planeten Neptun soll es zu dieser Jahreszeit besonders schön sein.
Hochachtungsvoll und auf Nimmerwiedersehen,
Amy
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